KREDIT FÜR TASLIMA
Weltbank, Saatgut-Multis, Islamisten und starke Frauen in Bangladesch.

 

 

Ein entwicklungspolitisches Großprojekt (der „Flood Action Plan" in Bangladesch) auf der einen, die Arbeit der durch Kleinkredite unterstützten Frauen andererseits - darum geht es in diesem Stück.
Spielort: ein bengalisches Dorf an der Mündung des Ganges. Eine Gruppe von Frauen ist dabei, sich gegen den Widerstand der Männer zu einer Kreditgruppe zusammenzuschließen. Sie wollen Saatgut kaufen. Auch die ärmste Frau des Dorfes möchte mitmachen. Die Gruppe glaubt, dadurch ihre Kreditwürdigkeit zu verlieren. Die Frau wird abgelehnt. Gerüchte, das Dorf solle für den Bau eines Dammes evakuiert werden, gehen um. Ein Vermessungsingenieur taucht auf.

Die Handlung entwickelt sich aus dem Konflikt innerhalb der Frauen (arm/ganz arm), aus dem Gegensatz zwischen den Frauen und der patriarchalischen, islamischen Gesellschaft sowie aus der Konfrontation des Dorfes mit dem entwicklungspolitischen Großprojekt.

Melodram á la Bollywood. Viel Musik, viel Tanz und ein Happy End.

Kredit für Taslima - Plakat

So wie die Weltwirtschaft eingerichtet ist, wird das von der UNO gesetzte Ziel einer Halbierung der Armut weltweit bis 2015 nicht erreicht. Die von den Industrieländern geleistete Entwicklungshilfe bleibt bei mageren 0,2 Prozent. Oft genug werden prestigeträchtige Großprojekte unterstützt, die den Mächtigen viel, der Bevölkerung wenig bringen. Privat-ökonomische Interessen mit ökologischen und sozialen Erfordernissen zu versöhnen, ein Bankgeschäft als Entwicklungshilfe – Skepsis scheint auch gegenüber der Weltbank, der größten internationalen Agentur von Entwicklungshilfe, geboten. Eine der hoffnungsvollen Erscheinungen der letzten Jahre jedoch sind die im Süden rapide sich vermehrenden Selbsthilfegruppen von Frauen. Während die Frauen in der Dritten Welt zu den Verlierern der Globalisierung gehören, können gerade sie zum Entwicklungsmotor werden

Gefördert aus Mitteln des BMZ (über InWEnt), des EED, des Kath. Fonds Kooperation Eine Welt, Stiftung Samenkorn-Gerechtigkeit (GLS)

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