1989 - JEDEM DAS SEINE
Nach Recherchen vor Ort und in Zusammenarbeit
mit der Anti-Arpartheidbewegung.
Ein Stück über Daimler Benz in
Südafrika
Recherche zunächst in Stuttgart, dann in Südafrika (mit finanzieller Hilfe eines Politikers der Grünen). Schon auf dem Weg vom Jan Smuts-Flughafen nach Johannesburg e i n deutsches Firmenschild nach dem anderen. Als Greenhorn nebenbei von der deutschen AAB (Gisela Albrecht und Angela Mai) zum unauffälligen Kurier für Winnie Mandela und Bayers-Naudee gemacht, ist der Autor drei Wochen lang vor allem mit schwarzen Gewerkschaftlern zusammen, erlebt den Polizeistaat, das Daimler-Werk in East London, die townships Soweto und Duncan Village. Er zeichnet Interviews mit ehemaligen Detaines für den SFB auf. Am Tag nach der Rückkehr nach Deutschland nimmt er an der Jahreshauptversammlung des Daimler-Benz Konzerns teil. Edzard Reuter am Podium streitet ab, was dem Autor von schwarzen Arbeitern mit detaillierten Angaben bestätigt worden ist: die Produktion Daimlers fürs südafrikanische Militär. Premiere des Stückes im September. Daimler-Benz protestiert beim Kultursenator in Berlin gegen dessen finanzielle Unterstützung des Projekts. Auf den folgenden Tourneen beklagen viele Veranstalter, es sei nicht gelungen, eine Vorankündigung des Gastspiels in die örtliche Zeitung zu bekommen. Bei den Redakteuren wirkt die Schere im Kopf. In Memmingen wird auf Veranlassung eines bei der Deutschen Bank angestellten Presbyters im letzten Moment eine Aufführung im Bonhoeffer-Gemeindehaus untersagt. Diesmal springen die Katholiken ein. Wir spielen im Maximilian-Kolbe-Haus. |